Rabu, 03 November 2010





Johannes Stache hat für Münsters Tätowiersucht ein Corporate Design entworfen. Sieht gut aus, wie wir finden. Grund genug mal ein paar Fragen zu stellen. Los gehts...

Wie kamst du auf die Idee, ein neues Corporate Design für Tätowiersucht zu machen? Wie bist du zu dem Kontakt gekommen?


Auf der Suche nach einem geeigneten Thema für die Diplomarbeit im Fach Kommunikationsdesign, Bereich Marken-/Firmenidentität ist die Zusammenarbeit mit einem echten Produkt oder Dienstleister am Spannendsten. Firmen- und Produktanalysen nicht auf fiktiver oder theoretischer Basis sondern am realen Gegenstand durchführen zu können ist Gold wert und motiviert. Am Naheliegendsten war daher eine Kooperation mit einem am Studienort Münster ansässigen Unternehmen. Im Falle des Tätowierstudios Tätowiersucht war außerdem gut geeignet, dass man im Dialog mit dem Team gleichzeitig Gründer, Manager und Künstler vor sich hat und das Unternehmen als Solches somit viel greifbarer ist als bspw. bei einem verschachtelt aufgebauten Großkonzern. Für das Thema Tattoo an sich sprach z.B., dass an grafischer Gestaltung sehr viel Potential aus einem Berufsbereich herauszuholen ist, in dem ebenfalls grafisch gearbeitet wird.


Wie genau bist du zum jetzigen Produkt gekommen? Was war dein Konzept?


Das Konzept für die Gestaltung zielte im Kern darauf ab, dass das Studio Tätowiersucht seine Zielgruppe unmissverständlich ansprechen und für die angebotene Dienstleistung sensibilisieren muss. Hinzu kommen Faktoren wie visuelle Eigenständigkeit und Kommunikation der Tätowiersucht-eigenen Merkmale und Eigenschaften, die sich ebenfalls in der Gestaltung wiederfinden sollen. Ähnlich wie in der Werbung funktioniert ein Firmenerscheinungsbild am Besten, wenn es Aufmerksamkeit erregt, indem es Dinge anders macht als die Konkurrenz und gleichzeitig möglichst viel über das dahinter befindliche Produkt verrät.




Tätowierkünstler sollten ja eigentlich zeichnen können. Haben die Jungs und Mädels selber irgendwas gezeichnet?

Für die Gestaltung des Corporate Designs eines Tätowierstudios liegt es nahe, auf Tattoo-Artworks zu setzen, um bspw. bereits im Firmenlogo die Zeichenfertigkeit der Artists zur Schau zu stellen. Die Marktanalyse zeigt auch sofort, dass sehr viele Tattoostudios eine solche Herangehensweise gewählt haben, um sich nach außen zu präsentieren. Die Folge ist, dass man in der Masse schnell untergeht. Eine anders gewählte visuelle Darstellung verspricht also mehr Aufmerksamkeit. Hierfür wurden Ideen und Meinungen des Tätowiersucht-Teams wahrgenommen, die Umsetzung musste jedoch (speziell für eine Diplomarbeit) eigenständig erfolgen.





Wie oft habt ihr euch getroffen? Wo und wie sahen so Meetings aus?

Zu Anfang stand das zentrale Briefing, ein Meeting mit allen drei Teammitgliedern von Tätowiersucht. Dort wurden die wichtigsten Stationen in der Studiolaufbahn, Angebotsausrichtung und Positionierung im Markt geklärt, was bspw. für die Ideenfindung im Gestaltungsprozess die essentielle Grundlage bildet. Analysiert wurde auch das derzeit bestehende Corporate Design, dessen Stärken beibehalten und ausgebaut, während Schwächen beseitigt und ersetzt werden sollten. Folgende Meetings konnten dank der gut zugänglichen Unternehmensorganisation schnell und unkompliziert verabredet werden. Ein Anruf genügte meistens um kurzfristig Termine für weitere Besprechungen, Fotoshooting o.ä. zu vereinbaren. Die Treffen fanden direkt vor Ort statt, entweder vor oder aber nach den Studioöffnungszeiten, waren immer herzlich und geprägt von beiderseitigem Interesse an der Arbeit des jeweils Anderen.

Gabs schon Kundenfeedback?

Feedback gab es sehr viel und sehr positiv zur Abschlusspräsentation auf der Semesterabschließenden Diplomaustellung der FH Münster, wo das Projekt zum ersten Mal enthüllt wurde. Kunden waren es in diesem Sinne natürlich nicht, jedoch kannten viele das Studio und die Artists, teilweise sogar privat. Gerade Tattoo-affine Besucher gaben das umfassendste Feedback, da sie als potentielle Kunden in Betracht kommen waren ihre Meinungen auch am interessantesten.
Festzuhalten ist an dieser Stelle, dass das abgebildete Corporate Design lediglich Gegenstand der Studienarbeit ist und nicht als Auftragsarbeit zum Zwecke der Realisierung durch das Studio in Auftrag gegeben wurde.





Wie lange hat das Ganze gedauert?

Die Idee für das Projekt entstand im Laufe des Februars 2010, das erste Meeting gab's Anfang März. Die eigentliche Arbeit vom Brainstorming über Recherche, Konzept, Entwurf und Umsetzung erstreckte sich dann von Anfang April bis Anfang Juli.

Du hast doch bestimmt Gratistattoos bekommen oder? Was hast du dir stechen lassen?
Nope nix da. ;)

Auf diesem Wege ein weiteres Dankeschön an Johannes. Wer Johannes kontaktieren will, kann das ueber johannes-stache (at) web.de tun.

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